Krassgrün - Stefanie Lenke

Azubi-Blogger

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Stefanie

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Wer bist du?

Mein Name ist Stefanie, ich bin 20 Jahre alt, komme ursprünglich aus Sachsen und mache nun eine Ausbildung zur Tierwirtin in Thüringen. Meine Großeltern hatten früher einen Bauernhof, so hab ich von Kind auf den Umgang mit den Tieren gelernt.

 

Was ist das Schönste an deiner Ausbildung?

Das Schönste an meiner Ausbildung ist, dass ich jeden Tag mit Tieren zu tun habe und diese eigenständig versorgen darf. Zudem ist es immer wieder schön, wenn Kälber das Licht der Welt erblicken und man bei der Aufzucht dabei sein darf.

 

Was machst du, wenn es nicht um Landwirtschaft geht?

Außer der Landwirtschaft gibt es in meinem Leben noch ein paar Pflegepferde, die ich sehr gerne versorge und beschäftige. Früher habe ich auch Leistungssport gemacht, dies musste ich dann aber leider aufgeben.

 

Welches Ziel hast du für später in deinem Leben?

Später möchte ich eventuell die Landwirtschaft in anderen Ländern erfahren und meinen eigenen kleinen Betrieb gründen.

Tiergesundheit zuerst!

Eine wichtige Aufgabe als Tierwirtin ist es, sich um die Tiergesundheit zu kümmern. Im Stall kümmere ich mich um 230 Kühe. D. h. morgens schaue ich nach den frisch abgekalbten Kühen, ich messe Fieber und beurteile den Allgemeinzustand der Tiere, da die Kühe nach der Geburt besondere Fürsorge brauchen. 

 

Dann gehe ich durch den Stall und mache die Herdenbestandskontrolle, welche Kuh ist brünstig und muss besamt werden, welches Tier ist trächtig und bei welchem Tier steht der Geburtstermin bevor?

 

Wir sind ja gerade dabei, unseren Stall umzubauen, die Futtertische sind jetzt fertig. Die durchschnittliche Milchleistung einer Kuh beträgt ca. 30 Liter am Tag. Durch den Stress des Umbaus (Lärm vom Abriss der Futtertische, vielen unbekannten Handwerker im Stall und die geänderte Situation an den Melkrobotern) war die Leistung unserer Milchkühe um etwa 12 Prozent zurückgegangen, obwohl wir versucht haben, den Alltag so normal wie möglich ablaufen zu lassen. 
 

Jetzt hat sich die Milchleistung wieder normalisiert. Die Jahresmenge geben wir in kg Milch an, ungefähr 305 Tage (die Zeit, die eine Kuh Milch gibt) mal 30 Liter. In unserem Stall sind das ca. 9.500kg pro Jahr, da die ein oder andere Kuh auch mal länger als 305 Tage gemolken wird :).

 

Mein Auslandspraktikum in Südtirol

Im Sommer 2016 war ich zu einem Auslandspraktikum in Südtirol für vier Wochen. Der Hof war in der Nähe von Kastelruth auf der Seiser Alm. Zum Praktikum bin ich gekommen durch den Landjugendverband Thüringen. Das ist ein jährliches Angebot für alle Azubis des zweiten Lehrjahres als zusätzliche freiwillige Zusatzqualifikation.

 

 

Ich habe daran teilgenommen, weil ich einfach mal die Landwirtschaft in einer anderen Region sehen wollte und wie die Bauern dort ihre Tiere halten. Wir waren 17 Azubis aus Thüringen, sind aber alle einzeln auf einen Hof gekommen. Ich war bei einer Familie mit 3 Kindern. Im Stall hatten sie 20 Kühe, Braunvieh und Fleckvieh. Die Jungrinder waren alle oben auf der Alm. Meine Aufgaben waren die Tiere zu versorgen und zu füttern, mit den Kinder zu spielen und bei den Feriengästen zu helfen. Der Hof hatte auch 3 Ferienwohnungen.

 

Auf dem Hof gab es noch zwei Schweine, einen Hund, mehrere Hühner und Katzen. Während der vier Wochen hatte ich auch die Möglichkeit, mir die schöne Umgebung in Südtirol anzuschauen. Mir hat das Praktikum besonders gut gefallen, da ich viele neue Erfahrungen sammeln konnte, neue Leute kennengelernt habe und gesehen habe, wie die Landwirtschaft in den Bergregionen aussieht.


Bundesentscheid - wir kommen!

Als mich meine Ausbilderin gefragt hat, ob ich am Berufswettbewerb der deutschen Landjugend teilnehmen möchte, dachte ich mir, warum nicht? So ein Wettbewerb macht Spaß und zusätzlich ist es eine sehr gute Prüfungsvorbereitung.

Beim Regionalentscheid am 10. Februar waren wir 14 Landwirte und 6 Tierwirte aus dem Landkreis Greiz, dem Altenburger Land und dem Saale-Orla-Kreis. Wir Tierwirte mussten in 5 Minuten einer 9. Klasse unseren Ausbildungsberuf vorstellen, eine Kälberbox desinfizieren und Futtermittel und Saatgut bestimmen. Weiter ging es mit dem Landesentscheid am 26.04., wo 26 Azubis aus den Grünen Berufen aus ganz Thüringen teilnahmen. Ich habe mich riesig gefreut, als ich dort gewonnen habe.

 

Anfang Juni erhielten wir die Aufgaben für den Bundesentscheid. Für die Präsentation sollen wir uns kritisch mit dem Begriff „Tierfabriken“ auseinandersetzen oder Einsparpotentiale in der Tierhaltung in unserem Betrieb aufzeigen, da ist guter Rat teuer? Bei den praktischen Aufgaben steht Weidebau, Futtermittelbestimmung, Rationsberechnung und die Beurteilung von Tierhaltungsbedingungen auf dem Programm.

 

Nach Pfingsten wurden alle Teilnehmerinnen am Bundesentscheid aus Thüringen nach Erfurt eingeladen, um uns besser kennen zu lernen und noch einige Tipps zu erhalten. Insgesamt sind wir 8 Leute, die mit nach Güstrow fahren (LW, TW, FW, WH). Das Vorbereitungstreffen war echt hilfreich. Eine Referendarin von unserer Fachschule erklärte uns ein paar wichtige Punkte zur Präsentationsgestaltung und wir konnten die neu gewonnenen Tipps in einer Präsentation anwenden. Um unserer Gruppendynamik zu stärken, haben wir nach der Mittagspause ein Spiel gespielt. Am Nachmittag stand die Planung unserer Ländervorstellung Thüringen auf dem Programm. Jetzt sind wir gut vorbereitet für den Bundesentscheid in Güstrow!

Ich freue mich auf den Bundesentscheid in Güstrow. Egal ob ich erste oder letzte bei den Tierwirten werde! Gewonnen haben wir doch alle, schon allein durch die Tatsache, dass wir die Besten aus Thüringen sind. Hauptsache, wir sind dabei, so sehe ich das! 


Vorbei, aber viel mitgenommen!

 

Der Berufswettbewerb 2017 ist vorbei und der Wettbewerb hat mir viel gebracht! Nicht nur fachlich habe ich was gelernt, sondern auch viele neue Freunde aus ganz Deutschland kennen gelernt. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Betriebsstrukturen in Deutschland sind und dass die landwirtschaftliche Ausbildung z.B. in Bayern ganz anders organisiert ist.

 

Die Vorbereitung und die Organisation des ganzen BWBs waren spitze. Beim Bundesentscheid mussten wir bei den praktischen Aufgaben einen Weidezaun bauen und Futtermittel bestimmen. Es war eine wunderschöne Woche in Güstrow – vielen Dank an das gesamte Orga-Team!

 

 

Nach dem Kreis-, Landes- und Bundesentscheid kann ich jetzt gut vorbereitet in meine Abschlussprüfung gehen.

Ich empfehle jedem Azubi dort teilzunehmen. Auch wenn man nicht erster wird, nimmt man viele Erfahrungen vom BWB mit nach Hause.


Azubis für Pferde gesucht!

 

Unser Projekt “Pferd und Freizeit“ richtet sich an die Lehrlinge unserer Berufsschule in Schwerstedt bei Weimar. Die Idee meiner Freundin Jenny Heyn und mir war, für Lehrlinge, die während der Berufsschulwoche im Internat schlafen, eine sinnvolle Nachmittagsbeschäftigung zu schaffen. Angehende Landwirte und Tierwirte erhalten die Möglichkeit, sich um Pferde zu kümmern und zu reiten.

 

Wir konnten unseren Lehrer, Herrn Skandera, von unserem Projekt überzeugen und der stellte den Kontakt zu einem Freund her, der 3 Welshponys und ein Haflinger hat, um die er sich leider selbst nicht genügend kümmern kann.

 

Der Anfang war gar nicht so einfach. Als wir das erste Mal bei den Pferden waren, mussten wir fast bei Null anfangen. Jedes Pferd hat so seine „Problemchen“ und wir mussten erstmal Vertrauen aufbauen.

 

Nachdem wir die Pferde soweit hinbekommen hatten, dass wir auf ihnen reiten konnten, suchten wir die Azubis. Auch hier mussten wir feststellen, dass nicht jeder, der gerne Kontakt zu Pferden will, mit ihnen umgehen kann.

 

Da wir über 100 km von der Berufsschule entfernt wohnen und nicht jeden Tag nach den Pferden schauen können, suchen wir weiterhin zuverlässige Azubis, die Spaß am Umgang mit Pferden haben. Es ist aber wichtig, sich auch längerfristig zu verpflichten, da die Pferde feste Ansprechpartner brauchen. Wer Interesse hat und in die Berufsschule in Schwerstedt geht, kann sich gerne bei mir melden.


Endlich Tierwirtin. Was hat sich für mich geändert?

Seit September bin ich ausgelernte Tierwirtin, aber im Betrieb hat sich eigentlich nicht viel geändert. In meiner Agrargenossenschaft bin ich für den Stall zuständig und kümmere mich um 230 Milchkühe. 

 

Gemolken wird bei uns mit 3 Melkrobotern, aber langsam kommen wir hier an unsere Grenzen und planen einen vierten Melkroboter. Ansonsten kontrolliere und überwache ich die Tiere und dokumentiere die Bestandskontrolle. 
Wir bauen gerade den Stall um, die Futtertische in den zwei Ställen werden neu gebaut.

 

Seit letzten Freitag dürfen die Kühe in den fertig gebauten Abschnitt.

 

Für die Trockensteher und für die Färsen haben wir zwei neue Strohbuchten neu gebaut. 

 

Im Betrieb haben wir jetzt einen neuen Lehrling, dem ich Sachen zeigen darf. Das ist ganz spannend, jetzt auf der anderen Seite zu stehen und zu versuchen, Tätigkeiten zu erklären und Fachwissen weiter zu geben. Aber das macht viel Spaß und da man selbst erst Lehrling war kann man sich gut in sein Gegenüber reindenken. Gerne würde ich noch weiter lernen, um später offiziell Lehrlinge auszubilden. Ach ja, und als Facharbeiter gibt´s natürlich auch ein bisschen mehr Gehalt:-).