Krassgrün - Alexander, Georg und Lukas

Praktikanten-Blogger

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Alexander, Georg und Lukas

Alexander, Georg und Lukas

Ende September 2019 haben sich zwei Bayern und ein Baden-Württemberger auf den Weg ins südliche Australien gemacht. Auf einem Ackerbaubetrieb wollen sie die Landwirtschaft einmal unter ganz anderen klimatischen Bedingungen kennenlernen. Sie sind gespannt auf die riesigen Flächenstrukturen, freuen sich auf die Menschen, die ihnen begegnen werden und haben Lust auf Abenteuer, die jenseits der Arbeit auf dem Betrieb auf sie warten!

#8 Aussaat und Abschied

April 2020

Es ist soweit, die Aussaat ist steht an!

Seit unserer Rückkehr haben wir diese fast ausschließlich vorbereitet. Die Sämaschinen wurden komplett durchgecheckt und repariert, es wurde Saatgut gebeizt und jede Menge Dünger angeliefert. Durch die Corona Krise wurden die Düngerfabriken in China geschlossen, wodurch wir nur noch da bekamen, was sich bereits in den australischen Lagern befand. Mit den drei farmeigenen B-Double Trucks, welche jeweils bis zu 48 Tonnen laden konnten, wurden mehrere Tage am Stück Dünger geholt um zumindest für die Aussaat genügend Vorrat zu haben.

Da die Silos bereits voll sind, lagern wir es jetzt weiter in den Grainbags. Mittlerweile sind wir mittendrin in der Aussaat und fahren 24 Stunden 7 Tage die Woche. Gesät wird mit zwei CASE IH Quadtrac 600 und 24 m Seed Master Sämaschinen. Es ist schon ein unbeschreibliches Gefühl mit so einem riesigen Gespann zu säen. Es wird ausschließlich die Direktsaat verwendet, wobei sie 30 cm Reihenabstand haben und jedes Jahr zwischen den alten Saatspuren vom Vorjahr gesät wird, um so viel Material wie möglich am Boden zu behalten und um Struktur in den Boden zu bekommen.

Die Sämaschinen besitzen über einen Saatguttank zwei Dünger- und einen Granulattank, welche zusammen ein Gewicht von bis zu 30 Tonnen fassen können.

Da zwei verschiedene Düngersorten über die Unterfußdüngung ausgebracht werden, haben sie auch einen speziellen Trucktrailer dafür, wo in der Mitte des Trailers eine Wand mit einem Rohr zum Ausguss eingebaut wurde, um beide Düngersorten gleichzeitig auf einem Trailer transportieren zu können und das Befüllen der Sämaschinen um einiges schneller geht. Bei Vetch brachten wir auch ein Granulat mit aus, welches einen Impfstoff für eine bessere Knöllchenbakterienausprägung der Leguminose beinhaltet. Wir sind gestern mit dem Vetch fertig geworden, wovon wir ganze 4000 ha gesät haben. Vetch ist in etwa mit Luzerne zu vergleichen. Es wächst auch in Gebieten mit wenig Niederschlägen sehr gut, weshalb es hier auf der Farm eine große Rolle für den Heuverkauf spielt.

 

Momentan steht alles allerdings erst mal für 1-2 Tage still, da es kräftig geregnet hat und sich überall kleine Wasserbecken in den Feldern gebildet haben.

Als nächste Frucht sind dann die Lupinen an der Reihe. Außerdem werden noch Linsen, Bohnen, Weizen, Hafer und als stärkste Anbaukultur Gerste angebaut, was uns noch eine Weile beschäftigen wird.

In ca. 4 Wochen werden wir dann auch schon wieder abreisen, eventuell sind wir bis dahin mit der Aussaat fertig. Wir sind stolz, dass wir den Schritt für dieses Praktikum gewagt haben und würden es jederzeit wieder machen!

Da in Australien sehr unterschiedliche Bedingungen herrschen, war es für uns umso aufregender so viele Erfahrungen sammeln zu können. Die Zeit verging für uns rasend schnell und wir werden diese nie vergessen.

#7 Nächster Halt: BUNDABERG!

Februar 2020

Kurz vor Brisbane liegt Bundaberg, welches sehr bekannt für seinen Rum ist. Wir verbrachten dort gleich 2 Nächte, da wir in einer Nacht am Strand von Bundaberg den Schildkröten beim Eierablegen zuschauen konnten. Wir machten auch eine Führung durch die Rumdestillery mit. Es war echt interessant mal zu sehen, wie dieser aus der Melasse der benachbarten Zuckerfabrik hergestellt wird. Die Verkostung am Ende durfte natürlich nicht fehlen.

 

Anschließend haben wir insgesamt 3 Tage in Brisbane verbracht und uns wurde schnell klar, dass man hier weiß was „feiern“ bedeutet. Am ersten Abend gingen wir gleich in eine Fußgängerzone, wo ein Pub und Club nach dem anderen kam. Den Rest der Zeit nutzten wir, um uns in der Stadt etwas umzusehen. Mit einer Flussrundfahrt bekamen wir einen guten Überblick über ein paar Sehenswürdigkeiten und die Größe der Stadt. Gleich unter Brisbane liegt Surfers Paradise, wo man Surfer in Action bewundern kann. Wir hielten uns dort aber nur einen Tag auf und fuhren bei dieser Gelegenheit mit einem Amphibienfahrzeug über Land und Wasser.

 

Unser nächstes großes Ziel war Sydney. Kurz davor machten wir noch einen kurzen Abstecher zu den Blue Mountains. Am Tag der Anreise war das ganze Gebiet rundherum total von den Buschfeuern verraucht. Zum Glück regnete es über Nacht und wir hatten am nächsten Tag eine super Sicht über die Blue Mountains. In Sydney blieben wir ganze 5 Tage, da es einiges zu erleben gab. Unter anderem der Nationalfeiertag in Australien, der „Australia Day“. An diesem Tag kamen viele Australier nach Sydney, um diesen Tag unter einzigartiger Kulisse mit dem Opernhaus, der Harbour Bridge und einem spektakulären Feuerwerk zu feiern. Eines Abends fuhren wir bei Dämmerung mit einem Sightseeingboot rund um Sydney und konnten einen super Anblick von der Stadt genießen. Die restliche Zeit verbrachten wir mit einer Jetbootfahrt, dem Marine Museum, einem Wachsfigurenkabinett, einem Aquarium, im berühmten Taronga-Zoo, einer „Hop on – Hop off“ Bustour durch die Stadt und auch am Bondi Beach.

 

Feuerwerk beim Australia Day in Sydney

Weiter südlich von Sydney, in Wollongong, haben wir dann etwas gemacht, auf das wir schon lange hinfieberten, einen Fallschirmsprung. Wir sind aus 4500 m gesprungen und es war ein unfassbarer Adrenalinkick. Wir hatten eine echt verzaubernde Übersicht über den Strand und das Meer von Wollongong. Den restlichen Tag waren wir dann auch total überdreht und konnten es immer noch nicht fassen, dass wir uns getraut haben.

 

Letztendlich hatten wir noch gute 2 Wochen zum Reisen übrig, wobei unser letztes Ziel die Great Ocean Road und Adelaide war. Auf unserem Weg dorthin, waren auch einige Straßen wegen den Buschfeuern gesperrt, weshalb wir einen Umweg in Kauf nahmen. Wir fuhren noch vor Melbourne komplett an die Südküste runter und fanden dort richtig schöne Campingplätze. Mit einer Fähre haben wir unterhalb von Melbourne übergesetzt, um mit der Great Ocean Road zu starten. Die darauffolgenden 5 Tage fuhren wir auf dieser einzigartigen und weltberühmten Küstenstraße entlang. Wir sahen uns wunderschöne Strände und Schluchten an, sowie die 12 Apostel. Bevor wir uns auf den Weg nach Adelaide machten, besuchten wir noch einen Triesdorfer Kollegen, der auf einer Kartoffel- und Zwiebelfarm arbeitet. Es war echt cool zu sehen, wie bei enormer Trockenheit mit einer Vielzahl von Kreisbewässerungssystemen Spitzenerträge erzielt werden.

 

Den Rest der Reisezeit verbrachten wir in Adelaide, wo wir uns in als auch um Adelaide umgesehen und auch ein deutsches Dorf namens „Hahndorf“ gefunden haben. Es ist ein Dorf, in dem deutsche Siedler gelebt haben und wo sogar Deutsch gesprochen wurde. Dort konnten wir endlich mal wieder eine Bratwurst und ein Bier von Münchner Hofbräu genießen.

Wir sind jetzt wieder zurück an der Farm und freuen uns wieder aufs Arbeiten. Die Vorbereitungen für die Aussaat stehen an. Mehr dazu folgt dann im nächsten Blog.

#6 Abenteuer in Down Under

Februar 2020

Nachdem wir Silvester in Melbourne verbracht haben, ging es am 2. Januar mit unserer Reise los. In der Hoffnung, die tropischen Temperaturen, die später im Jahr an der nördlichen Ostküste herrschen, zu umgehen, fuhren wir in den ersten Tagen zielstrebig Richtung Norden. Unser Ziel war Cairns, wo wir für einige Tage ein Hostel gebucht hatten. Von Cairns aus organisierten wir direkt einige Aktivitäten, die in dieser Region angeboten werden. Das war in erster Linie eine Tauchtour ans Great Barrier Reef, das an diesem Abschnitt besonders schön sein soll. Von einem Schiff aus konnte man am Riff tauchen und die Korallen, Fische und Meerestiere aus nächster Nähe bewundern. Für uns alle ein unvergessliches Erlebnis!

Eine weitere Tagestour machten wir mit einer Seilbahn über den tropischen Regenwald im Umland von Cairns. Sie führte in den kleinen Ort Kuranda inmitten des Regenwaldes. Nachdem man den Ort einige Stunden lang erkunden konnte, ging es dann mit einer historischen Eisenbahn wieder zurück in die Stadt. Unterwegs hielt der Zug noch einige Male an Aussichtspunkten, sodass man den einzigartigen Blick über den Regenwald und auf einige Wasserfälle genießen konnte.

 

Unser dritter Ausflug war eine Raftingtour. Beim Rafting fährt man in einer Art Schlauchboot flussabwärts. Besonders inmitten des Regenwaldes war auch das ein tolles Erlebnis. Ein weiteres Ziel war eine Krokodilfarm. Dort konnten wir die Krokodilaufzucht sehen sowie eine Bootsfahrt durch ein Gehege mit den ausgewachsenen Tieren machen. Die Ranger lockten die Krokodile mit Hühnerteilen an einer langen Stange an, welche sie sich dann schnappten. Beim Zubeißen entwickeln die Tiere eine so enorme Kraft, dass man die Kiefer regelrecht aufeinander knallen hört. Ein echtes Spektakel. Im Anschluss an die Rundfahrt hat der Chef der Krokodilfarm in einer kleinen Arena ein 4 Meter langes Krokodil mit bloßen Händen angelockt und gefüttert. Zum Teil waren nur wenige Zentimeter zwischen ihm und dem Krokodil. Ohne Zweifel war das für uns alle ein Gänsehautmoment.

 

Nach 6 erlebnisreichen Tagen ließen wir Cairns hinter uns und fuhren an der Küste entlang in Richtung Süden. Das nächste große Ziel war Brisbane. Was es hier zu erleben gibt, folgt im nächsten Blog.

 

#5 13.000 Hektar und 4 Wochen später

Ende Dezember 2019

Die letzten Meter der Saison 2019!

Die Ernte ist vorbei – schneller und besser als gedacht. Alle waren mit dem Verlauf sehr zufrieden und sprachen ein großes Lob aus. Das Feeling am Ende der Ernte spürten wir dann am letzten Lupinenfeld mit satten 800 Hektar. Die meisten der Praktikanten kamen vorbei, um Bilder und Videos von der letzten Linie zu machen, die echt super wurden. Da Wochenende war und wir frei bekamen, haben wir erst mal eine kleine Party unter uns Praktikanten geschmissen. In der darauffolgenden Woche wurden wir dann nochmal zu einer kleinen Verabschiedungsfeier auf der Farm eingeladen, um die Praktikanten, welche uns jetzt verlassen, zu verabschieden.

 

In den letzten Wochen vor Weihnachten wurde es dann etwas ruhiger. Wir bauten die Zäune für die neuen Sheepyards an der Farm weiter, bauten Zäune zwischen den Feldern ab, um diese zu vergrößern und montierten weitere Haycaps an den Heuballen am Stapel. Zurzeit sind wir nur noch 6 Praktikanten, statt der anfangs 14. Da wir an den Wochenenden jetzt Zeit haben, kommt man natürlich auf so manche Ideen. Wir sahen uns in Swan Hill eine Art Museum im Außenbereich an, wo mit alten Gebäuden und Maschinen gezeigt wird, wie es dort früher war. Es waren sogar Traktoren dabei, welche schon über 100 Jahre alt sind und immer noch funktionieren.

 

Um uns bei Temperaturen von über 40°C abkühlen zu können, haben wir deshalb einen Pool aus einer alten Schafstränke gebaut. Um eine noch bessere Abkühlung zu bekommen fuhren wir alle gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Farm zum Fischen und Schwimmen an einen großen Fluss, nur 20 Minuten von uns entfernt und hatten dort auch noch eine Menge Spaß. Letzten Freitag hatten wir sogar rekordverdächtige 49°C! Bei dieser Hitze fühlt es sich in der prallen Sonne mit Wind echt an als würde man von einem Heißluftfön angeblasen und gleichzeitig gegrillt werden. Deshalb konnten wir auch um 6 Uhr morgens schon mit dem Arbeiten anfangen und mittags wieder aufhören, weil es dann einfach unerträglich heiß wurde.

Weihnachten feiern wir in unserem Haus an der Farm, weil auch unsere dänischen Kollegen extra dafür nochmal von ihrer Reise zurückkommen. An Silvester sind wir in Melbourne, wo auch unsere ca. 6-wöchige Reise beginnen wird.

 

Mehr dazu dann im nächsten Blog.

#4 Ernte in Australien – Endlich ist sie da!

Ende November 2019

Teleskoplader und viel, viel Heu

 

Die Heuernte ist nun abgeschlossen. Letztendlich stapelten wir rund 17.000 Ballen von 5.000 Hektar. Gleichzeitig sind wir seit den letzten 2 Wochen voll mit der Ernte von Gerste und Linsen beschäftigt. Während zwei von den Trainees mit dem New Holland Mähdrescher die Linsen ernten, ist der Rest der Crew mit den beiden Case Mähdreschern, Überladewagen und Schlauchfüllern mit der Ernte und dem Einlagern von Gerste beschäftigt. Um noch schlagkräftiger zu sein, ist noch ein Lohnunternehmer mit zwei John Deere Mähdreschern und einem Überladewagen vor Ort.

Am Anfang der Ernte kühlte es nachts so stark ab, dass wir die Nachtschicht um ca. 3 Uhr wegen Morgentau abbrechen musste. Seit Anfang dieser Woche können wir rund um die Uhr in 12-Stundenschichten fahren. Bei der Ernte von Gerste sind somit in einer Schicht, mit allen 4 Mähdreschern, bis zu 400 ha möglich, welche einen Ertrag von 1,5 bis 4,25 Tonnen je ha abwirft. Bei den Linsen schaffen sie derzeit sogar bis zu 150 ha in einer Schicht, da der Ertrag nur bei 200 kg/ha im Durchschnitt liegt.

Es wird alles mit dem Überladewagen in einen "Grainbag" über den "Baginloader" gebracht. Die Maschine kann hydraulisch an den Rädern gebremst werden, das heißt, je mehr gebremst wird, desto mehr wird der Getreideschlauch gefüllt. Die Grenze der Füllung kann man an einer Skala an der Seite des Schlauchs ablesen und diesen dadurch optimal füllen.

Seit dieser Woche haben wir Temperaturen bis über 40 Grad Celsius und auch teilweise sehr starken Wind, was die Brandgefahr enorm erhöht hat. Deshalb wurde die Ernte auch einen Tag unterbrochen und wir hatten frei, da bei dieser Witterung das Dreschen und jegliche Arbeiten, die ein Feuer verursachen könnten, verboten sind.

 

Es ist für uns wahnsinnig interessant, den krassen Unterschied zu deutschen Verhältnissen mit kleineren Flächenstrukturen, kürzeren Zeitfenstern und höheren Erträgen so zu erleben. Deshalb sind wir auch für den restlichen Verlauf der Ernte hoch motiviert.

 

 

#3 Die Wochenenden

Ende Oktober 2019

Die letzten freien Wochenenden vor Start der Getreideernte haben wir für einige Ausflüge in die Umgebung genutzt. Einen Samstag verbrachten alle Trainees der Farm sowie einige Praktikanten von Nachbarfarmen gemeinsam bei einem Pferderennen im 30 km entfernten Manangatang. Pferderennen sind in Australien sehr beliebt. Man kann vor Ort Wetten auf das Siegerpferd abschließen. Zwischen den Rennen auf der Bahn werden auf einer Leinwand live-Rennen von anderen Orten übertragen. Am Abend gab es nach dem letzten Rennen noch Livemusik. Für unsere Verhältnisse waren dort nur noch wenige Besucher, die Stimmung war aber trotzdem super. So kamen wir erst am frühen Sonntagmorgen zurück zu unserem Haus.

 

Horserace in Manangatang

Am letzten Wochenende lockte uns eine Radiowerbung für ein Oktoberfest mit „German Food“ und „German Beer“ in einen Sportklub in Tooleybuc. Das Fest war allerdings kaum mit einem bayrischen Volksfest vergleichbar. Kaum 50 Gäste, kleine Biergläser und kaltes Essen ließen nicht wirklich Oktoberfeststimmung aufkommen.

 

 

 

Spontan haben wir uns dann entschieden nach Swan Hill in einen Nachtklub zu fahren. Dort trafen wir gleich noch 2 Mitarbeiter der Farm. Ausgang des Abends, siehe vorherige Woche.

 

 

Letzten Sonntag haben wir mit 2 anderen Praktikanten der Farm einen Ausflug nach Bendigo gemacht und dort eine alte Goldmine besichtigt. Dort wurde bis in die 1950er Jahre Gold aus bis zu 1400 m Tiefe gefördert. Die ganze Gegend um Bendigo war zu dieser Zeit vom Goldschürfen geprägt und dadurch sehr wohlhabend. 

Ein fester Termin an jedem Wochenende ist das Einkaufen in Swan Hill. 3 Mahlzeiten pro Tag an 7 Tagen pro Woche erfordern hier einiges an Organisation und Lagerhaltung, vor allem da der nächste Supermarkt 70 km entfernt ist.

#2 Heustapeln

Oktober 2019

920 Ballen in einem Stapel

Nach kurzer Eingewöhnungszeit starteten wir direkt in die Heu-Saison. Gemäht wird Luzerne und Wicke, dazu Weizen-, Gerste- und Rapsbestände, von denen kein hoher Kornertrag zu erwarten ist. Mit Schwadmähern wird das Heu direkt auf Schwad gemäht und bleibt 2-4 Wochen liegen. Dann werden immer zwei Schwaden zusammengerecht und gepresst. Die Schwader und Pressen laufen in der Nacht und den frühen Morgenstunden, da das Heu tagsüber zu trocken werden kann und die Bröckelverluste zu hoch sind. Eine der Pressen läuft in Verbindung mit einem Steamer. Diese Maschine verdampft Wasser und bläst den 120-130°C heißen Dampf in die Pickup der Presse. Undenkbar in Deutschland, 1000 Liter Diesel an einem Tag zu verbrauchen, um mehr Feuchtigkeit ins Heu zu bringen.

Teleskoplader
Georg und Bale-Caps

Unsere Aufgabe bestand dann darin, die Heuballen einzusammeln und am Feldrand aufzustapeln. Auf Schlägen mit 300 - 800 Hektar eine ganz schöne Aufgabe. Mit unserem Team aus 7 Trainees schafften wir an guten Tagen über 1200 Ballen. Insgesamt sollen ca. 7000 ha Heu gemacht werden. Das wird uns noch eine Weile beschäftigen.

 

Mit Sattelschleppern werden die Ballen auf dem Acker transportiert. Vorsicht ist allerdings auf den sandigen Hügeln geboten. Dort bleiben die Trucks im trockenen Sand leicht stecken.

Am Feldrand werden die Ballen in langen „Stacks“ aufgesetzt und jeweils die obersten mit „Bale-Caps“ abgedeckt, um sie vor Sonne und Regen zu schützen. Unglaublich wie viel Staub sich nach einem Tag dieser Arbeit in einem Luftfilter befinden kann (…oder im Gesicht eines Trainees). Wenn die Ballen verkauft sind werden sie dort dann auf Roadtrains verladen und abtransportiert. Einige werden bis nach Japan exportiert.

Truck

#1 Ankunft in Melbourne

September 2019

 

 

Nach dem anstrengenden und langen Flug von Frankfurt nach Abu Dhabi und dann von Abu Dhabi nach Melbourne, waren wir froh endlich angekommen zu sein. Um auch gleich fit auf der Farm anzukommen, blieben wir 2 Nächte in einem Hostel in Melbourne. Dort sahen wir uns auch noch ein wenig in der Stadt um.

Am Montag, den 30. September, fuhren wir mit dem Zug noch 400 km nach Swan Hill. Dort holte uns unser Chef ab und wir kauften gleich noch das Nötigste für die erste Woche ein. Wir sollten es am Anfang noch etwas ruhiger angehen lassen, sodass wir uns erstmal auf dem Betrieb umgesehen haben und uns in Ruhe in unserem Haus, in dem mit uns noch 4 weitere Praktikanten wohnen, einleben konnten. Gegen Ende dieser Woche begannen wir dann alle mit der Heuernte.