Krassgrün - Ditte Locht Nakskov

Praktikanten-Blogger

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Ditte Locht Nakskov

Ditte Locht Nakskov

Ich bin ein 20-jähriges Mädchen aus Dänemark und mache 10 Monate ein Praktikum auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein. Ich studiere Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt Kühe. In Dänemark dauert die Ausbildung 4 Jahre und ich bin im 3., fast im 4. Jahr. In Deutschland arbeite ich auf einem Betrieb mit 300 Holstein-Kühen.

 

I am a 20 year old girl from Denmark and I am doing an internship for 10 months on a farm in Schleswig-Holstein. I’m studying agriculture with a special in cows. In Denmark it takes 4 years to complete the education and I am on my 3rd almost 4th year. In Germany, I am working on a farm with 300 Holstein cows.

 

Dittes Sommer: Kälberzucht, Bauerntag, Strandausflug

Ich habe mich für ein Praktikum in Deutschland entschieden, weil ich mal etwas anderes ausprobieren und schon lange meine Deutschkenntnisse verbessern wollte. Ich scrollte gerade durch Facebook, als ich einen Beitrag von Travel2Farm (Anm. d. Red.: dänische Partnerorganisation der Schorlemer Stiftung) sah, in dem ein Praktikant auf einer deutschen Farm gesucht wurde. Also schrieb ich der Organisation, dass ich interessiert wäre und vier Wochen später fand ich mich in Deutschland wieder. In Deutschland war ich zuvor nur einmal wegen eines Familienurlaubes im Harz.

Ich studiere Landwirtschaft, komme jedoch nicht direkt vom Hof. Im Sommer fuhr ich als Kind aber oft zu dem alten Bauernhof meiner Urgroßmutter und verbrachte dort ein oder zwei Wochen mit ihr und meiner Familie. Mein Großvater erzählte mir dann immer Geschichten aus seiner Jugend und wie es war, auf dem Hof meiner Urgroßmutter aufzuwachsen. Das war der Moment, an dem ich anfing, mich für die Landwirtschaft zu interessieren. "Völlig verfallen" bin ich ihr aber erst, als ich zur Landwirtschaftsschule ging. Ich verliebte mich in Kühe und die Landwirtschaft. In Dänemark habe ich dann mit Fleischrindern (Angus) gearbeitet und auf dem Feld Maschinen gefahren, also wollte ich in Deutschland mal etwas Neues ausprobieren und mit Milchvieh arbeiten.

 

 

Ich entdeckte einige Unterschiede zwischen Dänemark und Deutschland, deutsche Landwirte dürfen z.B. den Tieren Medikamente geben (nachdem sie eine entsprechende Ausbildung erhalten haben), in Dänemark darf nur der Tierarzt selbst den Tieren Medikamente verabreichen. Da sind wir in Dänemark viel strenger: Es gibt viele Gesetze und Kontrollen für die Anwendung von Medikamenten bei dänischen Nutztieren.

Seit meinem letzten Blogeintrag im April habe ich viel mit den Kälbern auf dem Hof gearbeitet und etwas mehr Verantwortung für sie übernommen. Im Juni nahm Sinja mich und die beiden japanischen Praktikanten mit zu einem Bauerntag bei Holm & Laue, wo wir uns über die neueste Ausstattung zur Kälberaufzucht informierten.

 

Im Juli konnte ich eine Woche freinehmen, um sie mit meiner Familie in Dänemark zu verbringen. Es war wirklich schön, meine Familie wiederzusehen, weil ich sie sehr vermisst habe. Im August nahmen Sinja, ihr Mann Henning und ihr Sohn Johann mich und die beiden japanischen Auszubildenden mit an den Strand von Büsum, um das Meer, den Hafen und das Städtchen zu entdecken. Es war ein wirklich schöner Tag und wir hatten sehr viel Spaß auf dem Ausflug!

 

 

"I decided to take an internship in Germany, because I wanted to try something different and I always wanted to improve my german language skills. I was actually scrolling through Facebook and saw a post in an account I follow (Travel2Farm) that called for a trainee on a german farm. So I wrote Travel2Farm that I wanted to go there and around four weeks later I found myself in Germany.

Before, I have only been in Germany for a family holiday in the Harz. I wasn’t born on a farm, but each summer I went to my great-grandmothers old farm and spend a week or two with her and my family. My grandfather would always tell me stories about his youth and how it was growing up on my great-grandmothers farm. That was the point where I started to get a little interested in farming, but agriculture finally got me when I started my agriculture school. I fell in love with cows and farming. In Denmark I had been working with meet cattle (Angus) and had been driving machines in the field, so I wanted to try something new and too work with dairy cattle. I discovered some differences between Denmark and Germany, german agricultural workers for instance are allowed to give medicine to the animal (after they got proper training), in Denmark only the veterinarian him-/herself is allowed to give medicine to animals. There are many laws and controls for medicine application on danish livestock. Since my last post from April I have been working a lot with the calves on the farm. I got some more responsibility for them. In June Sinja took me and the two Japanese trainees to a farmers day at Holm & Laue where we caught up on the latest equipment development for calves. In July I got the permission to take one week off in order to spend them with my family in Denmark. I was really nice to see my family again I had missed them a lot. In August Sinja, her husband Henning and her youngest child Johann took me and the two Japanese trainees to Büsum Beach to watch the ocean, the harbour and the little city. It was a really nice day and it was quite fun."

Ditte in Schleswig-Holstein. How it began...

April 2020

Die ersten zwei Wochen meines Aufenthalts hier in Deutschland habe ich bei meiner Gastfamilie gewohnt. Anfang April kam dann noch eine zweite Praktikantin aus Japan auf unseren Betrieb. Jetzt wohnen wir beide in einem eigenen Haus, 2 km von der Gastfamilie und dem Betrieb entfernt. 

Meine Gasteltern haben 3 Kinder und die Familie ist super nett. An den Tagen, an denen ich arbeite, essen wir alle zusammen Frühstück, Mittag- und Abendessen.

Die Arbeit, die ich auf dem Bauernhof verrichte, besteht hauptsächlich aus Routinearbeiten. Dazu gehört z.B. den Kälbern und den Kühen, die in den Einzelboxen stehen, Stroh zu geben. Wenn es nötig ist, reinigen wir diese Strohboxen auch. Wir sorgen dafür, dass die Kälber Wasser, Kälberfutter und Heu bekommen. Und wird natürlich zwei Mal am Tag gemolken, jeweils morgens und nachmittags.

 

Jedes zweite Wochenende habe ich frei. Wegen der Corona-Beschränkungen können wir nicht viel unternehmen, aber wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. An meinem ersten freien Wochenende haben mich meine Gasteltern zum Essen in ein Restaurant eingeladen. Und das letzte freie Wochenende habe ich mit der Familie, der japanischen Praktikantin und der deutschen Praktikantin gegrillt.

Von Corona bekommen wir auf dem Betrieb eigentlich nicht sehr viel mit. Lediglich bei Bestellungen müssen ein paar Tage mehr als üblich für die Lieferungen eingeplant werden.

 

"The first two weeks of my stay here in Germany I lived with the host family until the Japanese trainee arrived at the beginning of April. Now I live with the Japanese trainee in a house 2 km away from the farm and my host family.

My host family is a very nice family, they have 3 children. Those days I work, I eat breakfast, lunch and dinner with them.

The work I do on the farm is mainly routine work, like giving straw to the calves and the cows that are in the selection box. We also clean the straw boxes when necessary. We make sure that the calves get water, calf feed and hay. There is also milking. We milk twice a day, in the morning and in the afternoon.

I have every other weekend off and don't have to work. Because of the corona lockdown we can't do many fun things, but we try to make the best of the situation. On my first weekend off I went to a restaurant with the host and her husband to have dinner. And on my last free weekend I had a barbecue with the family, the Japanese trainee and the German trainee.

But apart from that we can't do any really fun things. We don't get much of the Corona crisis at work, except when we have to order things for the farm, because we have to order a few days earlier."