Krassgrün - Lars Mundt

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Lars Mundt

Lars Mundt

Wer bist du?

Hallo, ich bin Lars Mundt, 19 Jahre alt und komme aus Osdorf in Schleswig-Holstein. Ich lerne Landwirtschaft im 2. Lehrjahr aus purer Leidenschaft. Zu Hause haben wir einen landwirtschaftlichen Betrieb, der aber zur Zeit verpachtet ist.

 

Was ist das Schönste an deiner Ausbildung?

Das Schöne am Beruf Landwirt ist die Vielseitigkeit und das Arbeiten mit Tier und Mensch.

 

Was machst du, wenn es nicht um Landwirtschaft geht?

Außer der Landwirtschaft gibt es in meinem Leben noch die Landjugend und ich bin aktiv in der Jungen Union.

 

Welches Ziel hast du für später in deinem Leben?

Später möchte ich gerne einen eigenen Betrieb führen. Für das dritte Lehrjahr wechsle ich zu Bayern Genetik in Alt Benebek und arbeite auf dem Gut Sprillbek. Das ist ein Vorzeigebetrieb mit Schwerpunkt Import-Export von teuren Fleischrassen.

#Blog 91

Von Anfang April bis Mitte Juni war ich als Vorführfahrer in North Dakota, genauer gesagt im neuen Nordamerikanische Hauptquartier von Väderstad.

 

Zu Väderstad bin ich dann über einen Kumpel gekommen. Hauptsächlich haben wir in den zwei Monaten in den USA Mais und Soja gelegt. Die Saison war nicht ganz einfach, da es so viel geregnet hat. Deshalb konnten wir nur 1.200 Hektar drillen.

In unserem Trupp war ich der einzige Deutsche mit sonst den amerikanischen Kollegen. Wir waren in drei verschiedene Bundesstaaten unterwegs, North und South Dakota und Minnesota.

Es war eine sehr spannende Zeit und neben der Arbeit und der Landwirtschaft sind wir viel rumgekommen und konnten Land & Leute kennen lernen. Also, wer von euch so ein Angebot bekommt und flexibel ist, sollte es auf jeden Fall annehmen.

 

Liebe Grüße,

 

Lars

#Blog 23

Weidmannsheil!

Ich wollte schon immer einen Jagdschein machen und im Januar war es endlich soweit. Ich habe mir Urlaub genommen und habe mit der Berufsschule und meinem Ausbildungsbetrieb geklärt, dass ich jetzt drei Wochen weg bin.
Meine Jagdschule war in Dassow in Mecklenburg-Vorpommern, eine super Schule, die ich nur empfehlen kann. Zur Jagdschule gehört auch ein eigenes Jagdrevier. Mit dabei gibt es ein Restaurant und ein Hotel und in der Nähe laufen noch 200 Halsschnucken, 70 Mutterkühe und ein paar Schweine, Hühner und Ziegen rum, so dass man sich als Landwirt gleich zu Hause fühlt:).

 

Am 6. Januar ging´s los, zusammen mit 29 weiteren Kursteilnehmern hieß es üben und den umfangreichen Stoff pauken. Unser Ziel war der Jagdschein, der nicht ohne Grund auch „grünes Abitur“ genannt wird. Der Lehrgangstag begann morgens um acht und ging bis 18 Uhr. Der Stoff, den wir büffeln mussten, unterteilt sich in 5 Fächer von Wildkunde, bis Jagdbetrieb, Waffentechnik und Jagdrecht, Wildhygiene sowie Natur- und Tierschutz.

 

Dazwischen waren wir im 1.000 Hektar großen Revier der Jagdschule unterwegs.
 

Am 21. Januar, nach zwei Wochen lernen, war es dann soweit: 3 Prüfungen standen an, Montag Schießen, Mittwoch schriftliche und Freitag mündlich Prüfung!

Bei der Schießprüfung muss man mit dem Gewehr (Büchse) und der Schrotflinte mindestens 21 Ringe auf einer ZehnerRingscheibe auf 100 Meter treffen und auf 50 Meter drei Treffer auf eine Wildschweinscheibe, die sich seitwärts bewegt, treffen. Zusätzlich mussten wir mit Schrot auf 35 Meter einen „Kipp-Hasen" 5 von 10 mal treffen und mit der Kurzwaffe auf 10 Meter.

 

Für die Theorie-Prüfungen haben wir aus einem Fragenkatalog mit 1.500 Fragen gelernt. Pro Fach kamen dann 25 Fragen, 10 Freitextfragen und 15 Ankreuzfragen in der Prüfung dran. Eine umfangreiche Wildtierkunde und natürlich auch Kenntnis und Gebrauch von Jagdhunden gehören dazu.
 

Alles in allem ist der Jagdschein keine Kleinigkeit, aber danach ist man auch berechtigt, scharfe Waffen zu besitzen und diese zur Jagdausübung zu führen. Ich finde es daher richtig, dass hierbei die Hürden nicht zu niedrig sein sollte, auch wenn das Büffeln ziemlich anstrengend war.
 

Die Jagd und die Landwirtschaft sind gelebtes Brauchtum und beide gehören zu den ältesten Handwerken, so dass das gut für mich zusammen passt. Die Bejagung von landwirtschaftlichen Nutzflächen ist wichtig zum Schutz gegen Wildschäden. Der Jäger greift in die Wildtierbestände ein und stellt so ein Gleichgewicht her, das es ohne die Jagd nicht gäbe. Ich freue mich jetzt auf meine erste Jagd als Jäger!  

 

#Blog 19

Rinder auf der Winterweide

Die Winterzeit steht vor der Tür und viele (Mutter)Kuhherden wandern zurück in den Stall. Bei uns aber nicht, denn ein Teil der Herde bleibt draußen! Kalte Temperaturen, trockener Frost oder Schnee, die für uns Menschen als unangenehm empfunden werden, vertragen Rinder ohne gesundheitliche Schäden. Ungünstig ist allerdings eine nasskalte Witterung mit starkem Wind, den wir hier im Norden schon öfters im Winter haben. 
Für die Winterweide muss man ein paar Vorkehrungen schaffen. Wichtig ist z.B. dass die Rinder schon im Herbst draußen sind und sich langsam an den Winter gewöhnen können. Bei uns sind die Welsh Black-Rinder das ganze Jahr draußen.

 

Wichtig ist auch ein effektiver Witterungsschutz, so dass alle Tiere einen trockenen, windgeschützten Liegeplatz haben. Auch eine regelmäßige und bedarfsgerechte Zufütterung ist wichtig, da die Tiere draußen nicht mehr genug finden. Nicht zu vergessen das frische und saubere Tränkwasser. Die Wasserversorgung muss frostsicher aufgebaut sein. Wir kontrollieren die Tränke jeden Tag.

 

Sowieso kontrollieren wir auch das Wohlbefinden der Tiere täglich. Denn nur gesunde, gut genährte Tiere können bei den winterlichen Temperaturen von manchmal –10 Grad den ganzen Tag draußen sein. 
Und nicht jede Weide ist für eine Haltung von Rindern im Winter geeignet. Wenn sich zum Beispiel Staunässe oder Morast bildet, ist das nicht gut. Wir achten darauf, dass die Tiere viel Platz haben. Bei uns laufen auf 15 ha Maisstoppeln 54 Tiere.

 

#Blog 4

Mein Herz schlägt für Kühe

Moin, ich komme auch aus dem Norden und mein Herz schlägt für Kühe. Deshalb erzähle ich euch heute mal ein bisschen von meinem Ausbildungsbetrieb und welche Tätigkeiten jeden Tag auf dem Betrieb anfallen. 

Mein Betrieb liegt in Fargau im Kreis Plön in Schleswig Holstein und hat 200 ha. Der betriebliche Schwerpunkt liegt auf der Milchproduktion. Wir haben 320 Milchkühe mit Nachzucht und eine 400 kW Biogas Anlage.

 

Unsere Kühe werden im Liegeboxenlaufstall mit Tiefboxen gehalten. Die Tiefboxen werden mit Sägespänen eingestreut. Die Vorteile sind bei guter Pflege ein hoher Liegekomfort für die Kühe, d.h. die Boxen sind besonders tiergerecht.
 

Wir melken in einem Doppel-12Fischgräten-Melkstand mit Frontaustrieb. Gemolken wird zweimal am Tag. Das dauert morgens 3,5 Stunden und abends 3 Stunden. Die Herde hat eine durchschnittliche Milchleistung von 10.200 l pro Jahr.
 

Eine wichtige tägliche Tätigkeit ist die optimale Fütterung der Kühe, die jeden Tag ca. 3,5 Stunden dauert, rechnet man die „Befütterung“ der Biogasanlage mit ein. Wir haben unsere Herde in 6 Gruppen aufgeteilt: Frischmelker Repro, Hochleistung, Mittelleistung, Niederleistung, Jungvieh und Trockensteher und jede Gruppe bekommt eine unterschiedliche Futterzusammensetzung je nach Grobfutteranteil (Grünland, Silomais) und Eiweißversorgung.  Zusätzlich kümmere ich mich jeden Tag um die Tiergesundheit der Herde. Morgens schaue ich z.B. nach den frisch abgekalbten Kühen, da die Kühe nach der Geburt besondere Fürsorge brauche.

 

Manchmal muss man z.B. eine Zucker-Lösung geben, wenn die Kuh nach der Geburt besonders schwach ist.

 

Zurzeit warten wir alle auf den 1. Schnitt. Der optimale Schnitttermin für den ersten Grünland-Schnitt im Frühjahr ist in jedem Jahr eine neue Herausforderung. In einigen Regionen hat das Grünland schon die Schnittreife erreicht. Da wir aber Moorwiesen haben, wird es bei uns noch 2-3 Wochen dauern, bis wir loslegen können.

#Blog 10

Futter knapp? Unsere Alternative: GPS

In meinem ersten Block habe ich euch ja schon von der Fütterung der Milchkühe berichtet. Aufgrund der nassen Maisernte im letzten Jahr und der jetzigen Trockenzeit haben wir uns letzte Woche entschieden, Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS) zu machen. 
 

Die Getreide-Ganzpflanzensilage besteht aus stärkereichen Getreidekörnern, bei uns Winterweizen, und Stroh. Weizen ist besonders gut dafür geeignet, da der Futterwert durch das kurze Stroh und damit durch ein günstiges Korn-Stroh-Verhältnis hoch ist. Der Weizenbestand hatte sich gut entwickelt und das Getreide war über dem Stroh abgereift, so dass wir letzte Woche häckseln konnten. 
 

Der richtige Zeitpunkt ist wichtig, da bei zu trockenem Stroh die erforderlichen Silierbedingungen nicht mehr gegeben sind. Der optimale Erntezeitpunkt bei Getreide-GPS stellt immer einen Kompromiss zwischen möglichst hohen Trockenmasseerträgen und guter Abreife dar. Konkret gesprochen lässt sich das Korn noch mit dem Fingernagel eindrücken, es spritzt aber nicht mehr (Ende Milchreife, Anfang Teigreife).
 

Auf dem Betrieb haben wir insgesamt 80 Hektar Grünland und bauen 42 Hektar Mais an. Letzte Woche haben wir 20 Hektar vom 2. Schnitt des Grünlandes und 3,5 Hektar Getreide-Ganzpflanzensilage gehäckselt. Im Silo wird zuerst das Gras und oben darauf dann die GPS gefahren, quasi Sandwichmäßig. Die Silierung von GPS läuft genau wie beim Silomais ab. 
 

In 4-5 Wochen kann die Getreide-Ganzpflanzensilage dann verfüttert werden. Nach der Ernte von GPS haben wir direkt danach Gülle gefahren, gegrubbert und Ackergras gedrillt.
Mein Fazit lautet: Die Wintergetreide-Ganzpflanzensilage kann mit Blick auf den Trockenmasseertrag mit Silomais mithalten. Auch bezüglich der Kosten pro Hektar ist die Getreide-GPS konkurrenzfähig. In Bezug auf Qualitätsmerkmale oder Futterwerte gewinnt der Silomais, so dass wir die GPS nur bei Futterknappheit einsetzen.

 

#BLog 15

Norla. Schön war's!

Hi, ich bin jetzt im 3. Lehrjahr und seit dem 15.7. auf einem neuen Ausbildungsbetrieb auf Gut Sprillbek in Alt Benebek bei der Bayern Genetik. Dies ist ein Betrieb mit Schwerpunkt Viehhandel. Unser Einzugsgebiet ist Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Außerdem betreuen wir eine Welsh-Black Herde.

 

Letzte Woche war ich mit meinem Chef vier Tage auf der Landwirtschafts- und Verbrauchermesse Norla in Rendsburg.

Auf der Messe waren wir von Bayer Genetiks mit einem Fleckvieh-Bullen von Schacht aus Bad Oldeslohe, eine Pinsgauer Kuh mit Kalb, zwei Angus Färsen und einem Welsh-Black Bulle von Jansen. Mit an unserem Gemeinschaftsstand hatten wir Stalleinrichtungen von Highland Stall und Weide, Wassertechnik von Ostendorf und Kälbertechnik von Urban vorgestellt. 
 

Der eindeutige Renner am Stand waren aber die Welsh- Black Burger. Wir haben in 4 Tagen 1.500 Burger verkauft!!!

Von Bayern Genetik waren wir mit 8 Leute am Stand und haben mit den Landwirten sehr viele Verkaufs- und Kundenpflegegespräche geführt. Aber auch die Verbraucher kamen vorbei und zeigen sich erstaunt über die Zuchtbullen. Die 4-Tage Messe waren ganz schön anstrengend, aber auch eine tolle Abwechslung zum Betriebsalltag!