Krassgrün - Rowena Hegner

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Rowena Hegner

Rowena Hegner

Wer bist du?

Ich bin Rowena Hegner und komme aus dem schönen Oberfranken im Fichtelgebirge. Ich bin 22 Jahre jung und habe letztes Jahr meine Ausbildung als Landwirtin erfolgreich abgeschlossen.

 

Was ist das Schönste an deiner Ausbildung?

Das Schöne am Beruf Landwirt ist die Vielfältigkeit, vor allem begeistert mich die Arbeit mit Rindern und die moderne Landtechnik, da ich gern neue Geräte ausprobiere.

 

Was machst du, wenn es nicht um Landwirtschaft geht?

Außer der Landwirtschaft gibt es in meinem Leben noch meine Familie, die immer hinter mir steht, und Handball.

 

Welches Ziel hast du für später in deinem Leben?

Später möchte ich unterrichten und jungen Leuten die Landwirtschaft näherbringen. Ein Traum wäre ein Nebenerwerbs-Betrieb mit meinem Freund zu führen.

#Blog 43

Schulanfang und Teambuilding

Seit Mitte September besuche ich die Technikerschule in Triesdorf. Triesdorf ist ein großes Bildungszentrum, wo sich neben der Technikerschule auch noch eine Berufsschule, eine Berufsoberschule, eine Fachhochschule und eine Fachakademie befindet.

Mit mir haben 80 Studierende in der Technikerschule für Landbau angefangen. Wir sind 3 Klassen; in meiner Klasse gibt es 28 Schülerinnen und Schüler. Am Anfang war es eine große Umstellung für mich. Von der Arbeit immer draußen zum Vollzeit-Unterricht zurück in der Schule.

 

Der Unterricht geht jeden Tag bis 15 Uhr. Als Hauptfächer haben wir Mathe, Deutsch, Pflanzen- und Tierproduktion sowie Marketing und EDV. Mein Auslandspraktikum in den USA hat mir viel für Englisch gebracht. Neu auf der Technikerschule sind BWL, Rechnungswesen, Recht und Soziales und Betriebsführung. Spannend finde ich auch das Fach „Berufsausbildung und Mitarbeiterführung“, hier lernen wir wie man „gut“ mit Mitarbeitern und Auszubildenden umgeht. Die Klassenzimmer sind ziemlich modern ausgestattet.

 

In der ersten Woche war Teambuilding angesagt, damit wir uns als neue Klasse zu einer Gemeinschaft zusammenfinden.

Die Gemeinschaft untereinander, auch zwischen den unterschiedlichen Schulen, ist wichtig in Triesdorf. Am Nachmittag, wenn wir nicht lernen müssen, werden viele Aktionen, wie Sport, Tanzkurs, Vorträge und Ausflüge angeboten.

Die meisten von uns wohnen in WGs in Triesdorf. Das Dorf hat mehr Schülerinnen und Schüler als Einwohner.

 

Die Technikerschule Triesdorf dauert insgesamt zwei Jahre. Am Ende werden wir staatlich geprüfte Technikerinnen und Techniker für Landbau sein.

#Blog 40

5.640 Meilen von West nach Ost

 

Seit drei Wochen ist mein Auslandspraktikum auf meiner Farm in South Dakota vorbei und seitdem reise ich quer durch Amerika. Von South Dakota ging es zuerst nach Boston in Massachusetts, Strand und Shoppen.

 

Von dort dann mit dem Flieger nach San Francisco an die Westküste. Weiter mit dem Auto auf der 101 immer am Meer entlang nach Washington State. Auf dem Weg kommt man durch Oregon mit der bekannten Kleinstadt „Tillamook“. Die Region und speziell „Tillamook“ ist bekannt für die Milchviehhaltung und Käseherstellung.   

Dort habe ich einen Milchviehbetrieb mit 250 Holstein Kühen besichtigt. Der Betrieb liefert ebenfalls an Tillamook-Milchwerke.

 

Der Ställe sehen eigentlich wie bei uns auf größeren deutschen Milchviehbetrieben aus. Gefüttert wird eine ausgewogene Ration aus Grassilage, Mais und Heu. Die Milchkühe werden in einem Doppel 6er Fischgrätenstand gemolken. 

 

Dann bin ich weiter nach Forks an der Küste zu meinen Freunden gereist. Sie haben einen Nebenerwerb mit 25-40 Kühen und Kälbern. Hier leben die Kühe das ganze Jahr auf der Weide und werden mit Heu zugefüttert, wenn es nötig ist. Die Betriebsleiter arbeiten nebenbei in der Forstwirtschaft.

 

In den USA sind Lebensmittel im Schnitt 15 Prozent teurer als bei uns in Deutschland. Bei Fleisch, wie z.B. Rindersteaks, was die Amerikaner lieben, gibt es aber oft auch Angebote. Auch das Thema Wertschätzung von Lebensmittel spielt hier eine Rolle.  So schreibt z.B. die Tillamook-Molkerei in ihren Jogurt-Deckel den Spruch „so gut das man einen Bauern umarmen möchte”! Das soll die Konsumenten daran erinnern, dass die Bauern sich viel Mühe geben, um gute Lebensmittel zu produzieren. Das würde ich mir von deutschen Molkereien auch wünschen!

 

Am Wochenende geht es nach 5 Monaten wieder zurück nach Hause und dann Mitte September weiter mit der Fachschule in Triesdorf. Ich hoffe, meine Reiseberichte aus den USA haben euch gefallen und ich werde euch auf dem Laufenden halten, was die Fachschule alles bringt!

 

 

Land & Leute

#Blog 35

Jetzt bin ich schon 2 Monate hier in South Dakota. Zeit, auch mal „raus“ zu kommen, um sich hier Land & Leute anzusehen. Also habe ich mir Mount Rushmore angeschaut.

 

Das ist eine nationale Gedenkstätte, wo die bedeutendsten US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln sich verewigt haben. Jeder Kopf der vier US-Präsidenten ist als Porträt in die Bergkette gemeißelt und ist jeweils 18 Meter hoch. Das sieht ziemlich beeindruckend aus.

Das möchte ich als Tipp an alle geben, die auch ins Ausland wollen: Arbeit ist wichtig und sollte Spaß machen. Aber um wirklich zu erfahren, was die Einheimischen denken, muss man mit ihnen ins Gespräch kommen. Deshalb ist es wichtig, seine Farm zu verlassen und sich Land und Leute anzuschauen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

 

So schön die Arbeit auf der Farm auch ist, ich werde versuchen, meine letzten sechs Wochen zu nutzen und mir möglichst viel ansehen.

Ansonsten war ich viel mit den Pferden unterwegs und habe mir die Landschaft angeschaut. Wenn man so am Fluss entlang reitet, fühlt man sich wie ein richtiger CowboyJ!

Arbeitsmäßig bereiten wir uns auf die Heu-Saison vor, die demnächst startet. Ach ja und ich hab ein Lamm auf der Kuhweide entdeckt, das vom Nachbarn ausgebüxt ist 🙈


#Blog 32

Kälbchengalopp

Die Saison der Kälbergeburten (Abkalben) ist jetzt, Mitte Mai, fast vorbei. Von unseren 600 Kühen sind nur noch 10 Kühe trächtig. Das kleine quirlige Kälbchen ist ein Zwillingsbaby, das extra versorgt wird, weil es so viel Hunger hat. Er folgt mir mittlerweile überall hin, wie ein Hund.

Alle anderen Kälber sind geimpft und kommen dann auf die Sommer-Weide.  Hierzu treiben wir die Kälber und Kühe zwischen 5 und 10 km. Während des Sommers werden die Tiere auf der Sommer-Weide nicht zugefüttert. Sie bekommen nur Mineralfutter und Salz.

Nun beginnt die "Feldarbeit". Allerdings gibt es hier in South Dakota nur "Heu-Felder", die einmal gemäht werden. Das Heu wird für die Winterzeit gemäht oder wenn es mal weniger Gras gibt.
Also viel Schlepper fahren ist hier nicht drin. Mitten auf den Feldern stehen dann plötzlich alte verlassene Häuser. Um die muss man dann einfach drum rum fahren.

Vom Sturm über Winter müssen zuerst die Äste eingesammelt werden. Dann wird das Heu vom Winter auf den Wiesen verteilt und diese wird belüftet, damit das Heu sich zersetzt. Und immer wieder heißt es "Zaun reparieren". Aber das wird hier nicht so genau genommen, die Beilagscheibe wird z.B. selbst gemacht:).

#Blog 29

Kälbchen-Taxi hat Pause

 

Ihr habt vielleicht von der Kältewelle im Mittleren Westen der USA gehört. Auch bei uns war es nochmal sehr kalt. Wir mussten die Rinder bis zu 5 km heim treiben und die neugeborenen Kälber haben wir sogar mit dem Auto nach Hause gefahren.

Aber jetzt ist es wärmer geworden und langsam wird es auch wieder trocken, so dass ich keine Gummistiefel mehr brauche!
Also hieß es Zäune startklar machen. Da hier alles groß und weit ist, braucht man schon mal drei Stunden, um den Zaun zu kontrollieren.  Da ist nix mit laufen wie zuhause:).

 

Dann haben wir die Kälber geimpft. Das funktioniert hier etwas anders als zu Hause. Zuerst trennen wir die "Impfkandidaten" von der Herde, damit hier nichts durcheinander geht.

Zu zweit legen wir dann das Kalb bzw. Jungtier auf die Seite und dann bekommt es zwei Spritzen. Wenn es ein Bulle ist, bekommt das Tier noch zusätzlich Steroide.

 

Danach durften die Rinder auf die große Weide.

 

#Blog 26

Gut angekommen!

Letzten Sonntag ging es los für mich: vier Monate Auslandpraktikum auf einer Farm in South Dakota. Nach 24 Stunden Anreise bin ich in Buffalo gelandet. Aber leider war mein Koffer nicht mit an Bord. Also mussten wir in Buffalo erstmal einkaufen. Die Airline will mir den Koffer mit der Post hinter herschicken. Ich bin gespannt, wie lange das dauert.

Nichtsdestotrotz bin ich auf der Farm am ersten Tag super gestartet. Ich durfte gleich voll mit anpacken und bin Teil des Teams.

Die Farm ist ein Familienbetrieb mit 600 Black Angus Rindern und 4800 Hektar Fläche. Die Rinder sind ganzjährig draußen und kalben von März bis April. Auf der Farm arbeiten wir zu dritt und zum Kühe treiben bekommen wir Unterstützung von der Betriebsleiterfamilie.

Zuerst stand Stall ausmisten auf dem Programm und die Kälber markieren.

Danach habe ich mal mein neues „Cowgirl-Dasein“ getestet und habe die Mutterkühe paarweise mit den Kälbern auf eine andere Weide getrieben. Bei so viel Fläche ist es erstmal wichtig, die Kälber zu finden. Man fährt hier eine Stunde lang, um die Kälber zu suchen :-). So haben wir 50 Paare von den 600 Rindern getrennt, um eine bessere Übersicht zu haben. 

 

 

Bisher fühle ich mich wohl und wurde am Morgen gleich herzlich von den Hunden empfangen.

Zurzeit ist es noch sehr kalt, ihr könnt Reste von Schnee hinter mir sehen. Bleibt´ dran, im nächsten Blog erzähle ich euch, was die Landwirtschaft in South Dakota noch zu bieten hat!